Sursee, 21.07.2025

Antrag für ökologische Anreize bei der Grüngut-Sammlung

Sehr geehrte Frau Stadtpräsidentin
Sehr geehrte Damen Stadträtinnen und Herren Stadträte

Am 11. April 2025 haben Sie die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer der Stadt Sursee schriftlich über einen neuen Tarif bei der Sammlung von Grüngut informiert. In diversen Leserbriefen und bei der Gemeindeversammlung am 26. April 2025 wurde die Kommunikation und die Umsetzung stark kritisiert. Trotzdem beharrt der Stadtrat auf den Änderungen und nimmt die Einwände der Bevölkerung in keiner Weise auf.

Gemäss Rückmeldungen der Stadt Sempach wurde der Entscheid, mit welchem Gebührenmodell die Grüngutsammlung ausgeschrieben werden soll, im Jahr 2023 gefällt. Grundsätzlich können wir tarifliche Anpassungen der Grüngutgebühren nachvollziehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass die eingeführte Tarifstruktur nicht austariert ist und völlig falsche Anreize setzt. Es ist aus ökologischer Sicht nicht nachvollziehbar, die Sammlung von Grüngut mit höheren Gebühren zu belasten als den Haushaltskehricht. Eine übermässige Belastung von Grüngut ist aus Sicht von möglichst naturnahen Gärten, dem Stadtklima und der Biodiversität nicht angezeigt.

Anfragen bei den Gemeinden Nottwil und Sempach zeigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt.

Im Sinne einer nachvollziehbaren Tarifstruktur, welche ökologische Anreize setzt, beantragen wir deshalb folgende Änderungen bei der Grüngut-Sammlung:

1. Der Stadtrat passt die Tarifstruktur so an, dass Grüngut günstiger entsorgt werden kann als Kehricht. Das schafft den ökologischen Anreiz, das Grüngut weiterhin separat zu sammeln und fachgerecht zu entsorgen.
2. Der Stadtrat unterstützt aktiv die Grüngutsammlung auf dem Terrain der Grundeigentümer und Grundeigentümerinnen
3. Der Stadtrat klärt weitere Grüngut-Entsorgungsmöglichkeiten bei den beiden Sammelstandorten der Firma Düring Schweiz AG und der Sammelhof Beck Umweltservice AG ab.
4. Der Stadtrat geht neue Wege und klärt Möglichkeiten einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen (analog der Grüngutentsorgung der IGA, die im Auftrag der Stadt Luzern in einigen Quartieren das Grüngut sammelt) oder die gratis Abgabe von Komposterde (analog zur Stadtgärtnerei Baumschule Ried in Luzern).

Wir möchten zu bedenken geben, dass in sehr vielen Umweltbereichen leider kein Verursacherprinzip umgesetzt wird. Sie argumentieren mit gesetzlichen Vorgaben im Umweltgesetz. In der Stadt Luzern kann aber das Grüngut aktuell kostenlos entsorgt werden und eine Querfinanzierung ist möglich. Die Gemeinde Nottwil und die Stadt Sempach setzen auch in Zukunft auf fixe Grüngutgrundgebühren. Warum hat Sursee den Spielraum bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht ausgenutzt?

Zudem ist die Einführung und Abrechnung sicher deutlich aufwändiger als eine Grüngutgrundgebühr oder der Kauf einer Jahresvignette (so wie in der Gemeinde Oberkirch). Wir stellen unseren Antrag gleichzeitig auch den anderen Parteien zur Verfügung, damit diese ebenfalls die Möglichkeit haben, unser Anliegen zu unterstützen.

Freundliche Grüsse

GRÜNE Sursee

Samuel Zbinden, Präsident und Stephan Staffelbach, Vorstand